Nachteil im weltweiten Wettrennen
Jungunternehmer warnen vor zu viel KI-Regulierung
02.08.2025 – 12:42 UhrLesedauer: 2 Min.

Start-ups in Deutschland sehen die geplante Regulierung von neuen Technologien durch die EU kritisch. Sie befürchten einen Nachteil im weltweiten KI-Wettstreit.
Der europäischen KI-Regulierung durch den sogenannten AI Act stehen zahlreiche Start-ups in Deutschland skeptisch gegenüber. Das berichtet der Branchenverband Bitkom. Demnach warnen fast zwei Drittel (63 Prozent) der Jungunternehmen davor, “dass eine übertriebene Regulierung der Grund dafür ist, dass besonders starke KI-Lösungen kaum in der EU entwickelt werden”.
45 Prozent seien sich sicher, dass der AI Act ihr Start-up in der Nutzung oder Entwicklung von KI einschränken werde. Und 43 Prozent beklagten in einer Befragung, dass ihre Firma durch den AI Act einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Unternehmen aus anderen Ländern wie den USA oder China erleiden könne.
Dennoch: 71 Prozent der Start-ups teilten die Hoffnung, dass Europa im globalen KI-Wettrennen eine Spitzenposition erreicht.
“Wir müssen alles dafür tun, damit Start-ups in Deutschland und Europa bei KI international konkurrenzfähig sein können”, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Dazu gehörten Zurückhaltung und Planungssicherheit bei der Regulierung.
Künstliche Intelligenz ist laut Bitkom die wichtigste Technologie für Tech-Start-ups in Deutschland. “Inzwischen nutzen 82 Prozent KI, vor einem Jahr waren es 76 Prozent, 2023 sogar erst 49 Prozent”, heißt es. Weitere 16 Prozent der Jungunternehmen planten oder diskutierten den KI-Einsatz.
Die Einsatzorte lägen bei der Unterstützung des Geschäftsbetriebs (63 Prozent) sowie bei der Verbesserung von Produkten oder Dienstleistungen (62 Prozent). Fast drei Viertel (74 Prozent) der Jungunternehmen hätten festgestellt, “dass Start-ups, die KI in ihren Produkten integriert haben, leichter Finanzierungen bekommen.”
Nur knapp ein Drittel (35 Prozent) der 152 befragten Tech-Unternehmen hätte eingeräumt, dass KI deren große Erwartungen bislang nicht erfüllt habe, teilt der Bitkom weiter mit.