Traditionsklub Sheffield Wednesday steht kurz vor dem Aus

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Der Stadtrat von Sheffield sperrte vergangene Woche die Nordtribüne des Hillsborough-Stadions wegen baulicher Mängel. Der 1960 erbaute Stadionteil soll strukturelle Defizite als auch gravierende Probleme mit der Elektrik haben und ist “für Zuschauer nicht mehr sicher”, wie es hieß. Die Tribüne darf erst nach umfangreichen Renovierungen wieder genutzt werden. Das Hillsborough-Stadion ist auch der Ort der größten Stadiontragödie Europas, die sich vor 36 Jahren ereignete und 97 Menschen das Leben kostete.

Auch auf der Trainerbank von Sheffield Wednesday herrschte zuletzt Unruhe. Der deutsche Cheftrainer Danny Röhl, der den Klub erst im vergangenen Oktober übernommen und in seiner ersten Saison zum Klassenerhalt geführt hatte, verließ den Verein Ende Juli, kurz vor Start der Saison. In einem Post in sozialen Medien bedankte der Deutsche sich für “21 unvergessliche Monate” bei dem Klub. Doch diese Reise sei nun an ihr Ende gekommen, so Röhl.

Erst am Donnerstag stellte Sheffield mit Henrik Pedersen, zuvor Röhls Assistent, einen neuen Cheftrainer vor. Freundschaftsspiele oder eine Saisonvorbereitungstour wurden nicht angesetzt – was angesichts der personellen Notlage kaum verwundert.

“Absolutes Chaos. Es ist kein Ende in Sicht”, sagte Ian Bennett, Vorsitzender der Fanorganisation Sheffield Wednesday Supporters‘ Trust gegenüber “Sky”. “Die Probleme nehmen kein Ende. Man denkt, der nächste Tag kann nicht schlimmer werden, und dann ist er es doch. Wir wissen nicht einmal, ob wir das erste Spiel überhaupt bestreiten. Die Fans werden jedenfalls alles tun, um die Spieler zu unterstützen.”

Auch die Spielergewerkschaft PFA verurteilte die Zustände bei dem Klub scharf. Vorsitzender Maheta Molango sprach vergangene Woche von “schockierenden” und “nicht hinnehmbaren” Zuständen, nachdem Spieler und Mitarbeiter nicht rechtzeitig entlohnt worden waren.