Privater Schulbau: Den Beißreflex ablegen

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Die Privatwirtschaft hat bekanntlich ihr Gutes. Wie oft liest man, dass eine neue Schule her muss und einer Kommune dafür das Geld fehlt? Öfter, als jemandem lieb sein kann, der sich um das Wohl und die gute Unterbringung von Schülern kümmert.

Viele Kommunen werden in Zukunft ihren Beißreflex ablegen und sich mit privaten Mietmodellen für ihre Schulen befassen müssen. Die Hand auf einem Schulgebäude zu haben, kann zwar Verwaltungsstrukturen einfach und Mittelflüsse nachvollziehbar halten. Aber ein privater Entwickler, der sich ständig mit Schulbau sowie deren Verwaltung befasst und erfolgreiche Projekte aus der Vergangenheit vorweisen kann, könnte den Weg zu einer neuen Schule erleichtern.

Dennoch müssen Kommunen genau hinsehen. Den Bau an einen Projektentwickler abzugeben, der das Gebäude bei Fertigstellung an einen anderen Eigentümer verkauft, kann zu bösen Überraschungen führen. Von privaten Bauträgern müssen Kommunen daher Transparenz verlangen und Verträge aufsetzen, die Mietdauer, Betrieb und Besitzverhältnisse auf lange Zeit regeln. Sicher sind die privaten Unternehmen auch auf eine Marge aus. Wenn aber der Profit bedeutet, dass Schülern nicht vor dem Schulbesuch graut, gönnt man den Unternehmen das Geld dann nicht?

Unter der kleinen Kundengruppe der Kommunen dürften sich schlechte Erfahrungen schnell herumsprechen. Und wer mit schlechtem Ruf ein Geschäft mit geringer Marge betreiben will, wird schnell vom Markt verschwinden. So beißt die Privatwirtschaft ihre Akteure ganz von selbst.