ARD-Doku über das Leben des DSDS-Stars

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Wer war Daniel Küblböck?

“Hallo, ich bin’s, der Daniel, die Lana eigentlich”


11.08.2025 – 14:57 UhrLesedauer: 4 Min.

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Daniel Küblböck: “Jeder trägt so ein Paradies in sich.” (Quelle: imago stock&people/imago)

2003 wirbelte Daniel Küblböck über die Bühne der Castingshow “DSDS” und polarisierte. 2018 verschwand er von einem Kreuzfahrtschiff, die Umstände sind bis heute ungeklärt.

Küblböck schüttelt seine Haare, stampft mehrmals mit dem Fuß auf den Boden, streckt seine Hand in die Luft und dreht sich auf dem Laufsteg der “DSDS”-Bühne im Kreis. Der Rock, den er über einer Hose trägt, weht nach oben und schwingt mit der drehenden Bewegung. “I feel your heart beat next to mine”, singt er den Song, geschrieben von Dieter Bohlen, ins Mikrofon. Nur wenige Sekunden später schallen ihm Buhrufe entgegen. Seine Lippen lächeln noch, der Blick ist leer.

Die ARD-Dokumentation “Die Küblböck-Story – Eure Lana Kaiser” widmet sich noch einmal dem Leben des “DSDS”-Stars, lässt Wegbegleiter, Freundinnen und Freunde, Familie und prominente Stimmen wie Olivia Jones und Gracia Baur zu Wort kommen. Die Dokumentation zeichnet ein Bild davon, wer Küblböck und später Lana Kaiser war und welche Erfahrungen ihr Leben prägten.

Als Kind erlebte Küblböck Gewalt und Abwertung durch seine alkoholkranke Mutter. “Du bist nichts und du wirst auch nichts werden”, soll sie wiederholt zu ihm gesagt haben. Als Jugendlicher zog er erst zu seinem Vater, später in ein betreutes Wohnheim. Mit 17 Jahren, noch minderjährig, nahm er an Dieter Bohlens Castingshow “Deutschland sucht den Superstar” teil – und polarisierte.

Die einen liebten ihn, die anderen schickten Küblböck Hassnachrichten. Das Ausmaß wurde klar, als Küblböck damals in der Fernsehshow “Stern TV” zu Gast war. Er saß gemeinsam mit Moderator Günther Jauch zwischen Kisten, prall gefüllt mit Fanpost. Jauch las ihm einige der Briefe vor. Darin entkräfteten Fans Beleidigungen, die der “DSDS”-Kandidat erfuhr, und drückten aus, wie sehr sie ihn schätzten. Medien bezeichneten ihn als “schrillen Paradiesvogel”, Comedian Oliver Pocher zeichnete dieses Bild weiter: Vor einer “DSDS”-Show verkleidete er sich als Küblbock-Double und ging mit homophoben Äußerungen auf dessen Fans zu.

Wie überwältigend die Teilnahme an der Castingshow war, bestätigt auch Gracia Baur in der Dokumentation. “Das war irre”, sagt sie über ihre “DSDS”-Zeit, die Fans, die Reisen durch Deutschland. Baur war nicht nur Küblböcks Konkurrentin, sie wurde auch zur engen Vertrauten. Als sie aus der Show flog, brach Küblböck auf der Bühne zusammen. “Es gab kein Zurück mehr aus der Geschichte”, sagt sein Vater, der später sein Manager wurde, in der Doku rückblickend über den rasanten Gewinn an Popularität. Doch die verschwand genauso schnell wieder: Sein zweites Album “Liebe Nation” im Jahr 2005 wurde zum Misserfolg, die Karriere blieb stecken.