Omikron-Risiko: Herzschwäche erhöht Corona-Sterblichkeit drastisch

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Erste Analyse zum Omikron-Risiko

Für diese Vorerkrankten war Corona am gefährlichsten

  • Melanie Rannow

11.08.2025 – 16:06 UhrLesedauer: 2 Min.

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Corona-Infektion: Omikron verlief meist milder – doch nicht für alle. (Quelle: Bevan Goldswain/getty-images-bilder)

Forscher haben Millionen Patientendaten ausgewertet und festgestellt, wer während der Omikron-Welle das höchste Risiko für einen schweren Corona-Verlauf hatte.

Auch wenn die Omikron-Variante mildere Verläufe hatte als frühere Corona-Mutationen: Für bestimmte Risikogruppen blieb sie lebensbedrohlich. Eine internationale Analyse zeigt nun, wer besonders gefährdet war.

Das Forschungsteam wertete Daten von Millionen Covid-19-Patienten aus 68 Studien aus. Ziel war es, genau zu bestimmen, welche Vorerkrankungen während der Omikron-Welle das Risiko für einen schweren Verlauf oder den Tod besonders erhöhten.

Das Ergebnis: Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz hatten ein um 78 Prozent höheres Risiko, an Covid-19 zu sterben als Personen ohne diese Erkrankung. Auf Platz zwei folgten Hirngefäßerkrankungen wie Schlaganfälle (+47 Prozent), dahinter die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD (+43 Prozent). Überraschend: Adipositas und Asthma waren nicht mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden.

Für eine Krankenhausaufnahme war Herzschwäche ebenfalls der stärkste Risikofaktor (+61 Prozent), gefolgt von COPD (+49 Prozent) und Bluthochdruck (+48 Prozent). Bei der Intensivpflicht (Behandlung auf der Intensivstation) lag Adipositas vorne (+32 Prozent höheres Risiko als ohne starkes Übergewicht).

Betrachtet man Sterblichkeit, Krankenhaus- und Intensivaufnahme zusammen, ergibt sich für Herzschwäche ein um 63 Prozent gesteigertes Gesamtrisiko. Danach folgen Vorhofflimmern (+59 Prozent), COPD und Hirngefäßerkrankungen (jeweils +58 Prozent).

Zwar verliefen Omikron-Infektionen im Durchschnitt weniger schwer als bei der Delta-Variante, doch gerade für Menschen mit schweren Vorerkrankungen blieb das Risiko hoch. “Insbesondere Personen mit vorbestehenden Grunderkrankungen können auch in der aktuellen Omikron-Ära einem höheren Risiko für Komplikationen und Tod ausgesetzt sein”, betonen die Studienautoren.

Die neuen Erkenntnisse sollen helfen, Risikopatienten künftig besser zu schützen. Ärzte sowie politische Entscheidungsträger sollten saisonale Impfungen und antivirale Therapien gezielt diesen Gruppen anbieten, so die Forscher. Betroffene selbst sollten ihren Impfschutz aktuell halten und bei Corona-Symptomen früh ärztliche Hilfe suchen.