UN sieht Hinweise auf sexuelle Gewalt von Israelis gegen Palästinenser

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Der Nahe Osten leidet unter einer extremen Hitzewelle, die gegen Wochenmitte mit Temperaturrekorden ihren Höhepunkt erreichen soll. Im Gazastreifen verschärfen sich dadurch die ohnehin harschen Lebensbedingungen. Die extreme Hitze in Verbindung mit Wasserknappheit, Strom- und Treibstoffmangel seien ein zusätzlicher Stressfaktor, der sich auf alle Bereiche der Gesellschaft auswirke, sagt Mohammed Fadlalla, Leiter der medizinischen Aktivitäten von Ärzte ohne Grenzen in Gaza, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Die fehlende Energieversorgung erschwere es, „über einen Großteil des Tages eine Klimaanlage, eine angemessene Belüftung und kühle Luft zu gewährleisten”. Der Arzt warnte vor negativen Auswirkungen der Hitzewelle auf die Gesundheit der Menschen im Gazastreifen. Insbesondere für Krankenhauspatienten erschwere „jede zusätzliche Belastung des Körpersystems, das für die Regulierung der Körpertemperatur zuständig ist”, den Heilungsprozess.

Vertriebene im Gazastreifen berichteten gegenüber Journalisten und in sozialen Medien von unerträglichen Temperaturen. Die Zelte aus Stoff oder Plastik böten keinen Schutz, Kühlungsmöglichkeiten fehlten ebenso wie eine ausreichende Wasserversorgung. Auch im Meer können die Bewohner des Kriegsgebiets keine Abkühlung mehr suchen. Mitte Juli hatte die israelische Armee es den Bewohnern Gaza praktisch unmöglich gemacht, ins Meer zu gehen. Das Betreten des Mittelmeeres entlang des gesamten Gazastreifens, egal ob als Schwimmer, Taucher oder Fischer, sei lebensgefährlich, betonte der arabischsprachige Armeesprecher Avichai Adraee.

Nach UN-Angaben hatten Mitte Juli rund 96 Prozent der Haushalte in Gaza mit mittleren bis schweren Unsicherheiten in der Wasserversorgung zu kämpfen. Die Hilfsorganisation Oxfam warnte Ende Juli, der durchschnittliche Wasserverbrauch im Gazastreifen liege bei drei bis fünf Liter pro Tag und Person. Nach humanitären Standards liegt die Minimalmenge an Wasser in Notfallsituationen bei 15 Litern pro Person und Tag.

Der israelische Wetterdienst geht davon aus, dass die gegenwärtige Hitzewelle die bisherigen Temperaturrekorde brechen wird. Ihr Höhepunkt wird für Mittwoch und Donnerstag erwartet. Für den südlichen Küstenabschnitt wird demnach mit Temperaturen von über 40 Grad gerechnet, am See Genezareth und im Jordangraben sollen die Werte an die 50-Grad-Marke kommen oder diese überschreiten.