Warum König Charles III. jetzt handeln muss

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Von Schmettow betont, wie wichtig eine klare, sichtbare Distanzierung wäre. “Die Königsfamilie wäre gut beraten, sich nicht mehr öffentlich mit Prinz Andrew zu zeigen – auch zum Kirchgang an Ostern und Weihnachten nicht.” Auch wenn der Palast laut von Schmettow traditionell “keine Stellung zu Buchveröffentlichungen” nimmt, sei diesmal Handeln gefragt. Und zwar öffentlich. Denn: “Es geht schon lange nicht mehr um eine Familienangelegenheit”, warnt von Schmettow. “Es geht um nichts Geringeres als die Glaubwürdigkeit einer Institution, die noch immer auf dem Vorrecht der Geburt basiert.”

Laut Christopher Wilson könnte zuletzt erst die Thronbesteigung von Prinz William für die Krone eine echte Wende bedeuten: “William plant Veränderungen. Charles dagegen versteht seine Regentschaft eher als Übergangsphase, in der er den Kurs seiner Mutter weiterführt und das Erbe von Queen Elizabeth II. bewahrt.” William müsse sich als späterer König der Frage stellen, warum es die Monarchie im 21. Jahrhundert überhaupt noch geben soll: “Er muss jungen Menschen, die mit Social Media aufgewachsen sind, den Sinn einer tausend Jahre alten Institution erklären. Dazu gehört, dass er Ballast abwirft – alles, was dem Ansehen der Monarchie schadet.”

Die Konsequenz für Andrew sei klar: “Wer dem Haus Windsor schadet, muss gehen.” Wilson fügt hinzu: “Ganz oben auf dieser Liste dürfte Prinz Andrew stehen.” Die erfolgreichsten Monarchen seien oft die mit dem kältesten Herzen gewesen – auch das müsse William als Thronanwärter jetzt lernen. Bis dahin bleibt vor allem sein Vater, König Charles III., unter Zugzwang, um die Krone aus der Krise zu holen.