Herr Strößenreuther, Sie sind seit Jahrzehnten Klimaaktivist. Über die CDU sagen Sie, es liege in der Hand der Partei, „ob Europa die Klimaziele erreichen und die Transformation erfolgreich gestalten kann“. Warum sind Sie trotzdem ausgetreten?
Das liegt am Rutsch Richtung rechts. Wenn Aussagen über Asylleistungen wie „Brot, Bett und Seife“, die eins zu eins von der AfD stammen, dann im Wahlprogramm stehen, dann hat Herr Merz mit seiner Brandmauer versagt.
Nein. Was ich an Aussagen von Friedrich Merz, Carsten Linnemann, Markus Söder und Jens Spahn höre, das ist alles weniger als im Frühjahr 2021, als ich eingetreten bin.
Söder drischt auf die Grünen ein, das ist de facto ein pöbelndes Ablenkungsmanöver, weil er aus der eigenen Industrie mittlerweile Druck dafür bekommt, weil er den bayerischen Windkraftausbau sabotiert hat. Stattdessen stellt er Klimaziele infrage. Auch bei den anderen habe ich nicht den Eindruck, dass sie verstehen, in welcher Klimakatastrophe wir uns mittlerweile befinden. Es war ein Riesenfehler, dass die CDU nach der Ahrflut nicht schnell, entschlossen und staatstragend für den nötigen Klimaschutz geworben hat. Letztlich ist die schwache Klimapolitik aber auch ein Schaden für den deutschen Standort. Auf der einen Seite boomen E-Autos in China, sind Batterien zur billigen Massenware geworden – und bei uns läuft die fossile Wirtschaft langsam aus.