Die russische Expansion in den Südkaukasus begann im Zarenreich, nach dessen Zerfall Armenien, Aserbaidschan und Georgien eine kurze Unabhängigkeit erlebten, bevor die Sowjetunion sie eingliederte. Später verstand Moskau es lange, mit wirtschaftlichen, politischen und militärischen Hebeln seine Stellung in der Region zu wahren. Präsident Wladimir Putin sprach im August während eines Besuchs bei dem aserbaidschanischen Machthaber Ilham Alijew von einer „historischen Einbezogenheit Russlands in die Situation im Südkaukasus“, deretwegen Russland an der Annäherung zwischen den Erzfeinden Aserbaidschan und Armenien beteiligt sein müsse, „in dem Maße, wie es von den Parteien verlangt wird“. Die aber verlangen dies nicht mehr, Moskaus sogenannte Einflusssphäre erodiert.