Später standen Wirtschaftsgespräche und ein Galadinner mit dem Königspaar sowie mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft in Schloss Christiansborg auf dem Programm. Am Samstag wird al-Sisi mit dem Parlamentspräsidenten sowie mit Ministerpräsidentin Mette Frederiksen zusammentreffen. Begleitet wurde er von einer Wirtschaftsdelegation sowie mehreren Ministern.
Dänische Menschenrechtsorganisationen übten scharfe Kritik an dem Besuch und verwiesen darauf, dass in Ägypten Freiheitsrechte massiv unterdrückt werden. Politiker der Opposition kritisierten zudem, dass bei dem Besuch keine Pressekonferenz mit Ägyptens Machthaber stattfindet – anders als es sonst bei Besuchen von Staatsgästen der Fall sei. Dänemark sei eine offene Demokratie, in der man in der Lage sein müsse, Fragen zu beantworten, andernfalls solle man von einer Reise absehen, hieß es etwa von der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei.
Ägypten sei ein sehr wichtiges „Brückenbauland“ zwischen Afrika und den arabischen Ländern, es spiele auch eine „konstruktive Rolle im Umgang mit dem Migrationsdruck nach Europa“, zudem gebe es Potential beim Handel, hatte Dänemarks Außenminister Lars Løkke Rasmussen vor dem Besuch gesagt. Dieser wurde als Ausdruck der neuen dänischen außen- und sicherheitspolitischen Strategie gesehen, die das Land 2023 vorgestellt hatte. Diese beschrieb Rasmussen im Mai 2023 als „pragmatischen Idealismus“: Vor dem Hintergrund einer neuen geopolitischen Realität müsse Dänemark für den Schutz seiner sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Interessen Kompromisse bei Ideologie und Werten machen.