Amtsinhaber Milanovic gewinnt Präsidentenwahl in Kroatien

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Milanovic ist seit fast zwei Jahrzehnten eine der führenden und schillerndsten politischen Persönlichkeiten Kroatiens. Von 2011 bis 2016 war er Ministerpräsident, das Amt des Staatschefs übernahm der Politiker der oppositionellen Sozialdemokratischen Partei (SDP) im Jahr 2020. Zwar versprach Milanovic Toleranz und Liberalismus, allerdings nutzte er seine Position auch immer wieder aus, um verbal gegen politische Gegner und EU-Vertreter auszuteilen.

Während des Wahlkampfes hatten die beiden aussichtsreichsten Kandidaten sich gegenseitig verspottet und beleidigt. Milanovic nannte seinen Herausforderer Primorac „falsch wie ein 13-Euro-Schein und langweilig wie ein Freundschaftsspiel“. Für Primorac war Milanovic „ein Präsident, dem nichts heilig ist, weder das Vaterland noch die Arbeit“ und der „um 11.30 Uhr aufsteht“.

Das EU-Land Kroatien mit seinen 3,8 Millionen Einwohnern kämpft derzeit mit einer hohen Inflation, mit weit verbreiteter Korruption und einem Arbeitskräftemangel. In Kroatien hat der Präsident hat zwar vor allem repräsentative Aufgaben, viele Menschen im Land betrachten den Staatschef dennoch als Garanten für Stabilität. Er ist zudem der Oberbefehlshaber der Armee.