Der Guide fürs stressfreie Picknick

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Ein sonniger Nachmittag an der frischen Luft, dazu ein paar leckere Happen und kalte Getränke. Romantisch zu zweit oder mit der ganzen Familie und dem Freundeskreis, ein Picknick ist eine schöne Form, gemeinsam Zeit zu verbringen. Leider passen Realität und Vorstellung oft nicht zusammen. Während der Planung verliert man den Überblick, irgendwas fehlt immer, und mehrere Stunden auf dem Boden tun dem Rücken nicht gut. Solche Probleme lassen sich mit ein paar Tipps, dem richtigen Equipment und vor allem einem guten Plan lösen.

Beginnen wir mit dem Wesentlichen: Wie kommt das Essen ins Grüne? Der aus Weiden geflochtene Korb mit kariertem Futter steht für das perfekte Picknick. Besonders praktisch ist er aber nicht. Je nach Strecke kann der Korb ganz schön schwer am Arm werden.




Wir haben uns daher für einen Picknickrucksack entschieden. Den transportiert der Wanderer problem- und rückenschmerzenlos einige Kilometer durch den Wald. Unsere Wahl fällt auf den Escapade der Marke Les Jardins de la Comtesse. Das kleine vordere Fach ist mit Laschen versehen, um alles fest zu verstauen. Die Haupt- und eine Seitentasche sind isoliert. Auf frischen Fisch verzichten wir freilich trotzdem, der Käse wird darin aber ein paar Stunden überstehen und der Wein einigermaßen kühl bleiben.









Der Rucksack kommt mit vier Tellern und Gläsern aus Kunststoff daher, mit Besteck, einem Brettchen sowie Brotmesser, Korkenzieher, Salz- und Pfefferstreuer. Der mit Lederimitat verkleidete Rucksack kostet 90 Euro. Wer regelmäßig zum Picknick auszieht, tätigt eine lohnende Investition.

Damit die Gemütlichkeit einzieht, brauchen wir eine ausladende Picknickdecke. Zu klein sollte sie nicht sein, je größer, desto besser, denn sonst haben all die Köstlichkeiten aus dem Rucksack keinen Platz. Ausgewiesene Picknickdecken sind an der Unterseite wasserabweisend. Das war früher in unseren Breitengraden mal wichtig, ob das so bleibt, wer weiß?

Wir probierten eine gepolsterte Picknickdecke von Livlig aus, die den Anforderungen gerecht wird. Sie bedeckt 1,4 mal 2 Meter, zwischen Unter- und Oberseite ist zudem eine Polsterung eingenäht. Eine Wohltat, wenn sich der Rastplatz auf graslosem oder unebenem Boden befindet, ist das sehr praktisch. Ein elegant geschnürtes Band hält die Decke zusammen. Leider führt ihre beige Farbe dazu, dass jeder Erdbeerfleck sichtbar bleibt. Zu Hause kann sich die Waschmaschine um die Baumwolldecke kümmern. Das kann man für 100 Euro aber auch erwarten.




1,4 mal 2 Meter: Picknickdecke von Livlig




Für die Auswahl der Speisen wollen wir lieber ein paar Anregungen geben als fertige Rezepte. Das kunstvolle Vorbereiten von Essensboxen oder gar Vorkochen für die ganze Woche liegt im Trend. Die sozialen Medien machen daraus eine ganze Wissenschaft. Das muss nicht sein, denn die Prinzipien sind stets dieselben, auch beim Picknick: Es soll gut schmecken, weder die Vorbereitung noch das Picknick verkomplizieren, und der Transport muss reibungslos funktionieren.

Alles, wofür man kein Besteck braucht, macht den Rucksack leichter und entlastet Eltern von Kleinkindern. Rollbares ist zum Beispiel sehr willkommen: Fladenbrot, Wrap oder Taco, wie es einem beliebt. Aber auch einzelne große Salatblätter werden mit ein wenig geschmortem Gemüse, Fisch oder Fleisch belegt zu einem leckeren Happen.






Am Brot sollte beim Picknick nicht gespart werden. Ob als Hauptbestandteil der Mahlzeit, garniert von leckeren Beilagen, oder als Snack für den Hinweg, wir scheuen keine Kosten für die beste Qualität. Und der größte Vorteil des Brots liegt auf der Hand: Der Aufwand hält sich in Grenzen.








Für eine ebene Oberfläche haben wir den „Campingtisch niedrig 500“ von Quechua ausprobiert. Ihn mitzunehmen, ist deutlich aufwendiger als den Stuhl. Er wiegt 2,3 Kilogramm und wird an einem Griff getragen. Ein Gurt, um ihn sich um die Schulter zu hängen, fehlt leider. Die Tischplatte auf 40 Zentimeter Höhe misst 58 mal 58 Zentimeter. Der Preis beträgt 50 Euro. Wem ein eigener Tisch zu viel ist, der kann es sich leicht machen und ein großes Küchenbrett mitbringen. Nachdem das Brot geschnitten ist, stehen darauf die Gläser wackelsicher.

Im Picknickkorb sollte auch ein Taschenmesser liegen. Dafür kann man sich an den Klassiker halten: Victorinox hat ein passenderweise Picknicker genanntes Messer im Angebot. Für 45 Euro hat der Allrounder alles, was man braucht: Messer, Korkenzieher, Dosenöffner, Zahnstocher. Und noch manches mehr, etwa einen Schraubendreher. Praktisch ist, dass die ausgeklappte Klinge einrastet. Erfahrungsgemäß schont das den ein oder anderen Finger.



Taschenmesser Picknicker von Victorinox und Thermoskanne trail orange von FLSK






Damit die heißen Getränke heiß bleiben oder die kalten kalt, ist eine Thermoskanne empfehlenswert. Die „Trail orange“ von FLSK kann man sogar schon am Tag vorher mit Tee füllen. Unserer war nach 24 Stunden immer noch 55 Grad warm, die perfekte Trinktemperatur, mit der man sich nicht den Mund verbrennt. Die Trail hat keinen Thermosflaschenausguss, daher kann man sogar direkt aus ihr trinken. Wer lieber aus der Tasse trinkt, bekommt eine mitgeliefert. Sie ist an der Unterseite angeschraubt. 700 Milliliter fasst die Flasche, sie kostet 68 Euro.

Hat der Wein die perfekte Trinktemperatur und sind die Sandwiches belegt, kann es losgehen. Falls doch etwas schief läuft, sich der gewählte Platz etwa als Heimstätte kriechenden Getiers erweist, ist hoffentlich eine gehörige Portion Humor im Gepäck.